Interreligiöser Dialog in schwierigen Zeiten

Rückblick auf eine Diskussion im Theater an der Ruhr am 5. November 2023.

Was macht Religionen aus? Können sie miteinander ins Gespräch kommen, wenn es um das Eigenste geht, nämlich sehr existentielle religiöse Erfahrungen? Reden sie von demselben in unterschiedlichen Formen? In Zeiten religiöser Konflikte ist es umso wichtiger, sich aufeinander zu beziehen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede auszuloten.

Praktiziert wurde dies bei der Veranstaltung mit dem Titel „Auf dem Grund der Religionen – interreligiöse Perspektiven der Ichlosigkeit“, in der Vertreter:innen unterschiedlicher Religionen über mystische Glaubenserfahrungen sprachen.

Blick auf die Theaterbühne. Werner Heidenreich, Ratsmitglied der „Deutschen Buddhistischen Union“ und beim Laienorden „Intersein“, Prof. Dr. Susanne Talabardon, Professorin für Judaistik an der Universität Bamberg, Annette Frickenschmidt, Pfarrerin i.R. und Meditationslehrerin sowie Amal Omran, Sufi-Gläubige und Schauspielerin und Regisseurin. Moderiert wurde das Gespräch von der Dramaturgin Dr. Constanze Fröhlich und dem Akademiedirektor Dr. Frank Vogelsang. Foto von Gianna Cusano_TaR
(c) Gianna Cusano, TaR

Dabei waren Werner Heidenreich, Ratsmitglied der „Deutschen Buddhistischen Union“ und beim Laienorden „Intersein“, Prof. Dr. Susanne Talabardon, Professorin für Judaistik an der Universität Bamberg, Annette Frickenschmidt, Pfarrerin i.R. und Meditationslehrerin sowie Amal Omran, Sufi-Gläubige und Schauspielerin und Regisseurin. Moderiert wurde das Gespräch von der Dramaturgin Dr. Constanze Fröhlich und dem Akademiedirektor Dr. Frank Vogelsang.

Interesse am Gegenüber
Inhaltlich ging es um individuelle und häufig auch prägende Glaubenserfahrungen sowie um deren Vermittelbarkeit in der Welt.  Die Diskussion war lebendig und intensiv und bei allen Beteiligten zeigte sich ein großes Interesse an den Ansätzen in anderen Religionen. Neben den zahlreichen Unterschieden gab es auch Kopfnicken und Gemeinsamkeiten wurden benannt.

Offenheit bezüglich eigener Erfahrungen
Dr. Frank Vogelsang schätzt rückblickend besonders: „Alle Beteiligten erzählten auch von ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Das machte das Gespräch anschaulich und konkret. Sie berichteten zum Beispiel von ihrem Austausch mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, aber auch von ganz persönlichen Erfahrungen etwa mit dem Großvater.“

Wahrung der Grenzen
„Diesen Austausch im Theater prägte besonders eine Haltung“, betont Dr. Frank Vogelsang und erklärt: „Allen war klar, dass die Religionen nur Respekt voreinander finden, wenn sie sich ihrer eigenen Grenzen bewusst bleiben.“ Ein wichtiger Grundbaustein des interreligiösen Dialogs überhaupt – egal um welche inhaltlichen Schwerpunkte es geht.

Dr. Bettina Förster

  • 9.11.2023
  • Red
  • Red